Veilchen

Letztes Update: 6. Januar 2019

Veilchen, oder auch Viola odorata genannt, ist eine wohlriechend Blume die allgemein bekannt ist. Das diese Pflanze auch bei verschiedenen Leiden eine heilende Wirkung hat, ist sicher unbekannt. Bei Einnahme hat sie eine entzündungshemmende Wirkung. Außerdem kann Sie bei dem Genuss von verdorbenen Essen zu Erbrechen führen, was zu einer Erleichterung beiträgt. In größeren Mengen ist die Pflanze etwas giftig.

Bei innerer Anwendung hat die Pflanze in Form von Tee der aus dem Kraut und den Blüten gemacht wird, hat das Veilchen eine blutreinigende Wirkung. Die Wurzel kann gekaut werden, wenn man Zahnfleischentzündungen hat. Der Duft der Blüten ist beruhigen und schlaffördernd. Auch bei allen Erkältungserscheinungen wie Heiserkeit, Verschleimung und Husten kann es die Beschwerden lindern. An den vielen Anwendungsmöglichkeiten kann man sehen, dass die Natur hier wieder eine Pflanze hervorgebracht hat die nicht nur schön ist und herrlich duftet, sondern auch eine heilende Wirkung hat.

Allgemeines

Veilchenblätter & Veilchen Wurzel
Die Heilwirkung der bekannten Pflanze entstammt nicht nur den Blättern

Gattung

Veilchengewächs (Violaceae)

Weitere Namen

Märzblüte, Märzveilchen, Marienduft, Osterblümchen, Viola, Zierveilchen, Märzviola, raues Veilchen, Waldveilchen, Hundsveilchen

Merkmale

Die Pflanze ist winterhart und kann in unseren Regionen angebaut werden. Es ist eine artenreiche Gattung die es in verschiedenen Farben, Größen und Ausführungen gibt. Bekannt sind bei den Blüten die Farben violett und weiß. Die Blüte ist schon im März, die Pflanzzeit ist im Herbst und man muss damit rechnen, dass das Veilchen erst nach 2 Jahren blüht. Die Veilchenwurzel als Naturheilmittel wird auch häufig in der Naturheilkunde genutzt. Sie weist eine rhizomatische Struktur auf, ähnlich der Ingwerwurzel. Die Wurzel bietet ein vielfältiges Wirkspektrum und kann beispielsweise zur Zubereitung einer Tinktur genutzt werden (siehe unten).

Vorkommen

Veilchen wachsen in Europa wild oder in Gärten. Die wild wachsenden Veilchen kommen in Laubwäldern, Waldrändern oder an Wiesenrändern vor. Sie lieben den Halbschatten und sind ansonsten nicht besonders Anspruchsvoll. Als Zierpflanze erhält man sie in Blumentöpfen im Handel.

Geschichte

Wegen dem besonders wohlriechenden und beruhigenden Duft wurde das Veilchen schon von den Griechen und Ägyptern zu verschiedenen Ritualen und Götterverehrungen genutzt. Die Ägypter haben schon vor 3000 Jahren Duftessenzen hergestellt, bei denen das Veilchen eine große Rolle gespielt hat. Aber auch von der Heilkraft hatte man damals Kenntnis und hat sie vielseitig eingesetzt.

Praxis

Anwendungsgebiete

  • Magenbeschwerden
  • Blähungen
  • Krampfhusten
  • Bronchitis
  • Heiserkeit
  • Halsschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Stress
  • Innere Unruhe
  • Gelenkschmerzen
  • Hautleiden
  • Zahnfleischentzündung

Anwendung

Veilchentee

Für einen Tee kann man das Kraut, die Wurzel und die Blüten verwenden. Je nach den Beschwerden wirken die verschiedenen Pflanzteile anders. Zur Herstellung nimmt man eines der Pflanzenteile, zerkleinert es und überbrüht es mit kochendem Wasser. Dann sollte man den Tee 15 Minuten ziehen lassen. Etwas stärkerer Tee ist sehr gut zum Gurgeln bei Zahnfleischentzündungen oder Erkältungen.

Veilchentinktur & Veilchenöl

Die zerkleinerten Blüten mit leicht erhitztem Olivenöl vermischen und einen Tag ziehen lassen. Danach durch ein Sieb gießen und das Öl in einem kleinen Behälter aus Glas aufbewahren, es ist etwa zwei Monate haltbar. Als Einreibung auf der Stirn zur Entspannung ist es ein wahres Wundermittel. Die Tinktur kann man aus einem intensiven Sud von den Blüten und Wurzeln herstellen (Zubereitung wie bei starkem Tee) und zur Einreibung auf Brust und Schläfe verwenden.

Veilchenmarmelade

Ein ausgefallenes und besonders leckeres Rezept ist die Veilchenmarmelade .

Man benötigt dafür folgende Zutaten:

  • 75 g Veilchen
  • 250 ml Wasser
  • 200 g Puderzucker
  • Saft einer halben Zitrone

Dafür wird das Wasser, der Zitronensaft und der Puderzucker zusammen gekocht. Die entstielten Veilchenblätter werden anschließend hinzugegeben. Das Ganze lässt man eine halbe Stunde kochen, bis alles eingedickt ist. Nun füllt man die heisse Masse in Einmachgläser und lässt sie abkühlen.

(Quelle)

Wirkstoffe

  • ätherische Öle
  • Flavonoide
  • Schleimstoffe
  • Alkaloide

Wirkung

Die Heilwirkung ist vielseitig. Die Blätter haben eine kühlende Wirkung und tragen zur Entspannung bei, wenn man sie zum Beispiel auf die Augenlieder legt. Als Lotion auf den Brustkorb aufgetragen wirkt es krampflösend. Veilchenöl oder Salbe kann man gegen verschiedene Hautleiden und zur Entspannung äußerlich anwenden. Ein Tee aus der Wurzel tut dem Magen wohl. Ebenfalls ist der Saft aus der Wurzel gut bei Zahnfleischentzündungen. Der Duft der Pflanze entspannt und beruhigt.

Sicherheitshinweise

  • Bei zu hoher Dosis kann es zu Erbrechen kommen
  • Bei Kleinkindern nicht zur Einnahme geeignet

Wo kann ich Veilchen kaufen?

In Reformhäusern und Apotheken werden viele Naturheilmittel in Form von einem ätherischen Öl angeboten. Beim Kauf muss man auf die Mischung und die Dosierung achten, daher sollte man den Beipackzettel lesen. In Deutschland findet man in er Natur die wild wachsenden Veilchen. Wenn man sie im Herbst anpflanzt muss man 2 Jahre bis zur Blüte warten. In Gärtnereinen bekommt man die fertige Pflanze und kann sie dann einpflanzen.

Über Brigitte

Brigitte Hofstedt (39) ist unsere Heilpflanzenexpertin. Als freischaffende Autorin und Onlineredakteurin verfasst sie einen großen Teil unserer Beiträge. Ihre Liebe zu Naturheilverfahren entdeckte sie während ihrer Studienzeit. Dank ihrer langjährigen Erfahrung mit Heilpflanzen ist sie unsere Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Kräuter und Hausmittel.

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3 Kommentare

  1. Die Veilchenwurzel, die zum Kauen gedacht ist, ist nicht vom Veilchen, sondern von der Schwertlilie (Iris). Ansonsten ist das ein sehr schöner und vor allem interessanter Artikel über das Veilchen, hätte nicht gedacht, dass diese doch so gewöhnliche Pflanze auch so viel kann.

    Bei der Marmelade bleibe ich aber bei Erdbeer und an wagemutigen Tagen bei Aprikose. Veilchenmarmelade wäre mir dann doch etwas zu viel des Guten.
    Liebe Grüße,
    Bella

    • Bella

      mich würde eine Quellangabe interessieren zu dem was du sagst 🙂
      ist doch sehr interessant, dass nicht die Wurzel des Veilchens gemeint sit, sondern der Schwertlilie – verwechseln kann man die beiden doch kaum…

  2. Vielen Dank für den Marmeladen-Tipp. Habe gerade ca 40 g Märzveilchen draußen gesammelt und wollte mal wissen, was man da so alles machen kann. Denn Roh schmeckt die Blüte ja schon fantastisch.
    Ich habe eine Frage zu den Wurzeln: Ein Tee aus der Wurzel tut dem Magen wohl, schreibt ihr. Aber was ist mit dem Warnhinweis wegen des Giftes? Was heißt in Maßen, eine halbe Wurzel, eine Ganze oder 10 Wurzeln?
    Wißt ihr da mehr, wieviel man für einen Tee benutzen sollte.
    LG Viktor

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