Weihrauch

Letztes Update: 3. Februar 2022

Weihrauch, oder auch Boswellia  genannt, ist ein Baum aus dessen Harz man einige Stoffe gewinnt, die für Zeremonien oder zur Heilung eingesetzt werden.   Man kann viele Beschwerden behandeln, wie zum Beispiel Magenprobleme, Gelenkbeschwerden, Erkältungen und Atemwegbeschwerden. Man kennt den Weihrauch aus der katholischen Kirche. Bei Messen wird der Rauch in kleinen Behältern geschwenkt damit er sich im Raum verteilt und dadurch eine entsprechende Stimmung entsteht. Aber schon im Altertum hat man den Rauch bei unterschiedlichen Zeremonien benutzt.

Bei innerer Anwendung in Form von Kapseln, Kügelchen und Tabletten hat man eine positive Wirkung auf den Verdauungstrakt. Dem Rauch wird nachgesagt, dass er desinfizierend und berauschend wirkt. Vergleichbar ist der Rauch der Myrte der ebenfalls schon vor mehreren 1000 Jahren verwendet wurde. In Form einer Crem kann man eine Wundheilung beschleunigen. Nachdem die Naturheilkunde auf dem Vormarsch ist, findet man im Internet sehr viele Weihrauchprodukte.

Allgemeines

Weihrauch Harz
Das Harz der Boswellia serrata

Gattung

Balsambaumgewächs

Weitere Namen

Balsamharz,  Salaibaum, Boswellia serrata, Olibanum

Merkmale

Es gibt verschiedene Arten aus denen man das Harz gewinnt. Die Blätter ähneln einem Farn. Der Stamm aus dem die Äste wachen ist manchmal kurz, manchmal auch dünn und lang. Der Baum erreicht eine Höhe von ca. 5 Metern. Der Harz wird durch anritzen des Stamms gewonnen. Die Ernte ist im März und April. Ein ausgewachsener, großer Baum hat einen Ertrag von bis zu 8 KG. Die ersten Harztropfen haben eine mindere Qualität und sind dunkel braun. Die mittlere Ernte ist gut, aber besonders gut ist die letzte Ernte. Der Harz ist dann hell man kann sagen fast weiß.

Vorkommen

Weihrauch Bäume wachsen in gemäßigtem Klima und vertragen keinen Frost. Man findet sie vor allem im asiatischen Raum in den Ländern Indien, Mesopotamien, Somalia und Äthiopien. Früher gab es die Weihrauchstraße über die man das kostbare Harz in die Länder wie Ägypten, Griechenland und Rom gebracht hat. Leider hat man festgestellt, dass es immer weniger Bäume gibt und diese vom Aussterben bedroht sind.

 Geschichte

Schon vor 5000 Jahren haben die Ägypter zu Kultzwecken das Harz genutzt. Es gab Rauchaltare auf denen Silberschalen standen in denen das Harz verbrannt wurde. Es wurde auch bei der Mumifizierung von hochgestellten Personen eingesetzt. In den Gräbern von Pharaonen konnte man den Weihrauch nachweisen. In dieser Zeit gab es viele Geruchsbelästigungen die man durch ausräuchern übertünchen konnte. In der griechischen Geschichte gehört der Weihrauch zur Tradition. Bis zur heutigen Orthodoxen Kirche hat sich die Verwendung von Weihrauch gehalten. In der katholischen Kirche wurde der Weihrauch erst um das Jahr 500 verwendet. In der evangelischen Kirche wird es nicht verwendet. Die bekannte Naturheilerin Hildegard von Bingen hat in Ihren Aufzeichnungen die Heilkraft der Pflanze beschrieben.

Praxis

Anwendungsgebiete

  • Magenbeschwerden
  • Blähungen
  • Rheuma
  • Gelenkschmerzen
  • Heiserkeit
  • Halsschmerzen
  • Erkältungen
  • Muskelschwäche
  • Wundheilung  

Anwendung

Öl

Das ätherische Öl gewinnt man aus dem Harz durch Destillation. Es wird zur Mischung der verschiedenen Produkte verwendet. Vor allem in der indischen Ayurveda Behandlung ist es unverzichtbar. Aber auch die Parfum Industrie verwendet es als Geruchsstoff.

Creme

Die Crem enthält meist verschieden Pflanzsubstanzen. So wird diese häufig gemischt mit Lorbeer, Myrrhe und Benzol. Die antibakterielle Wirkung fördert die Wundheilung.

Pillen und Kapseln

Diese werden aus dem getrocknetem Harz oder dem Öl hergestellt. Oft gibt es Mischungen mit anderen Heilpflanzen. Man kann an den Beipackzetteln erkennen, welche Mischung enthalten ist. In der Regel kann man sie bei Magenbeschwerden oder Atemwegerkrankungen einsetzten.

Weihrauch Medikamente Deutschland

In Deutschland gibt es selbst bisher keine Medikamente, die auf die Wirkstoffe des Weihrauches zurückgreifen. Allerdings hat die in Deutschland ansässige Firma Pharmasan eine Importgenehmigung erhalten, um das in Indien hergestellte Medikament H15 (oder auch “Sallaki” genannt)zu importieren und verschreibungspflichtig an Patienten zu geben, wie www.weihrauch-ratgeber.de berichtet.

Deutsche Pharmaunternehmen arbeiten allerdings daran, Zulassungen für Medikamente mit Weihrauch zu erhalten, da sie sich davon erhoffen, Cortison teilweise damit ersetzen zu können. Hierbei soll die chemische Substanz des reinen Wirkstoffes isoliert werden.

 Wirkstoffe

  • ätherische Öle
  • Lupansäure
  • Proteine
  • Harzsäure
  • Schleimstoffe

Wirkung

Die Heilwirkung ist vielseitig. So wirkt es bei innerlicher Anwendung entzündungshemmend bei Beschwerden der Atemwege. Es tut dem Magen wohl und hilft bei Blähungen und Verdauungsproblemen. Durch die antibakterielle Wirkung ist es sehr gut bei allen Erkältungserscheinungen. Äußerlich angewendet kann man es als Creme oder Öl zur Wundheilung einsetzen.

Sicherheitshinweise

  • Der Rauch kann krebserregend sein. Man hat in Kirchen festgestellt, dass die verräucherten Wände die gleichen Schadstoffe (Benzopyren) enthalten wie die in einer Rauchkneipe.

Wo kann ich Weihrauch kaufen?

In Drogerien, Reformhäusern und Apotheken wird Weihrauch in Form von einem ätherischen Öl, Crem und Pillen angeboten. Auch online kann man ihn problemlos bestellen. Beim Kauf muss man auf die Mischung und die Dosierung achten, daher sollte man den Beipackzettel lesen. Es gibt drei Qualitätsmerkmale. Das reine, hochwertige Harz hat eine helle Farbe.

Über Brigitte

Brigitte Hofstedt (39) ist unsere Heilpflanzenexpertin. Als freischaffende Autorin und Onlineredakteurin verfasst sie einen großen Teil unserer Beiträge. Ihre Liebe zu Naturheilverfahren entdeckte sie während ihrer Studienzeit. Dank ihrer langjährigen Erfahrung mit Heilpflanzen ist sie unsere Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Kräuter und Hausmittel.

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