Letztes Update: 18. September 2019
Die Pflanzenheilkunde (wissenschaftlicher Name: Phytotherapie) wird seit Jahrtausenden zur Vorbeugung sowie zur Heilung von den unterschiedlichsten Krankheiten angewendet. Die Pflanzenheilkunde ist ein Teilbereich der Naturheilkunde. In Europa wird der Begriff Pflanzenheilkunde als Oberbegriff für die verschiedenen Teilbereiche der Phytotherapie verwendet. Die Basis der klassischen Pflanzenheilkunde sind Überlieferungen von Erfahrungen. Je nach Land können mit den gleichen Pflanzen bei unterschiedlichen Heilbehandlungen und sonstigen Anwendungen verschiedene Erfolge erzielt worden sein.
Das sind die Bereiche der Phytotherapie
In Deutschland wurde die wissenschaftliche Pflanzenheilkunde im Jahr 1931 von Rudolf Fritz Weiss begründet (mehr dazu auf Wikipedia).
Die Pflanzenheilkunde wird in folgende Bereiche eingeteilt:
- Traditionelle Phytotherapie in Europa
- Rationale Phytotherapie
- Sino-japanische Phytotherapie
- TCM ( Traditionelle Chinesische Medizin )
- Aromatherapie
- Ayurveda
- Bachblütentherapie
- Spagyrik
- Homöopathie (wirkungslos)
Teilbereiche der Pflanzenmedizin bis heute
Nicht nur in Europa besitzt die Pflanzenheilkunde eine lange Tradition. Bis gegen 1800 bildete die traditionelle Pflanzenheilkunde in Europa die Basis für alle medizinischen Lehr- und Arzneibücher. Da aber die Naturwissenschaften zunehmend an Bedeutung gewannen, rückte die traditionelle Pflanzenheilkunde immer weiter in den Hintergrund.
Mit der Entwicklung der Schulmedizin, die im frühen 19. Jahrhundert begann, wurde auch die Pflanzenmedizin Gegenstand von wissenschaftlichen Forschungen und Analysen. Nachdem es lange Zeit so schien, als ob die Schulmedizin die Pflanzenheilkunde ersetzt hat, erlebt die Pflanzenheilkunde in unserer modernen Gesellschaft eine Renaissance.
So entstehen immer mehr Kurse und Workshops für Pflanzenheilkunde und die allgemeine Akzeptanz steigt. Verglichen mit damals werden allerdings heute in den verschiedenen Teilbereichen der Pflanzenheilkunde nicht nur ausschließlich Pflanzen verwendet, die in der Region gewachsen und geerntet werden.
Die traditionelle chinesische Medizin
In der traditionellen chinesischen Medizin (Abkürzung TCM) werden Pflanzen und Pflanzenteile verwendet. Die medizinische Wirksamkeit wird seit mehreren Jahrzehnten erforscht. Allein im Jahr 2007 wurden von Schweizer Wissenschaftlern mehr als 136 Studien bezüglich der traditionellen chinesischen Medizin durchgeführt.
Leider ist die Qualität und damit auch die Beweiskraft der Studien bis auf einen geringen Anteil von zwei Prozent in Frage zu stellen, um seriöse und zuverlässige Aussagen zu treffen. Es wird von verschiedenen Seiten immer wieder aufgeworfen, ob die populäre chinesische Kräutermedizin wirklich einen heilenden Nutzen bringt. Daher wird häufig gefordert, dass die TCM genauer erforscht werden sollte.
Die Bachblütentherapie als Teilbereich
Die Bachblütentherapie wird angewendet, um gesundheitliche Beeinträchtigungen, die eine Folge seelischer Probleme sind, sanft und ohne Nebenwirkungen zu behandeln. Die Essenzen für die Bachblüten stammen von Sträuchern, Blumen und Bäumen.
Die Bachblütentherapie kommt unterstützend zur Anwendung, wenn Belastungen der Seele die Ursache von organischen Erkrankungen sind. Sie wird aber auch in Notfällen, bei akuten Erkrankungen, zur Prävention, bei chronischen Erkrankungen, zur Stärkung der inneren Ausgeglichenheit und zur Unterstützung der Entwicklung von Kindern eingesetzt.
Homöopathie
Homöopathische Präparate sind wirkungslos.
Die Aromatherapie
Bei der Aromatherapie werden natürliche ätherische Öle in Form von Bädern, Duftlampen, Einreibungen aber auch als Tees eingesetzt. Während einer Schwangerschaft und während der Stillzeit wird die Aromatherapie als sanfte Unterstützung zur Behandlung von Krankheiten angewendet.
Typische Anwendungsgebiete der Aromatherapie sind zum Beispiel:
- Stimulierung der Milchbildung
- Geburtsvorbereitung durch Dammmassage
- Behandlung von Wassereinlagerungen
- Behandlung von schmerzenden Beinen
- Behandlung der unschönen Schwangerschaftsstreifen
- Behandlung von Übelkeit und Kreislaufbeschwerden
- Behandlung von Kopf- und Rückenschmerzen
Auch die Schulmedizin hat die medizinische Wirkung der Aromatherapie inzwischen anerkannt. In zahlreichen Kreißsälen in den Entbindungsstationen der Krankenhäuser und Kliniken wird die Aromatherapie mittlerweile seit etlichen Jahren erfolgreich angewendet.
Wie alle pflanzlichen Heilmittel muss auch die Aromatherapie sorgfältig dosiert und passend zu den Beschwerden einsetzt werden. Viele Alltagsbeschwerden klingen nach einer Behandlung durch eine Aromatherapie langfristig, dauerhaft und ohne schädliche Nebenwirkungen ab.
Tierversuche in der Pflanzenheilkunde
Leider können auch in den verschiedenen Teilbereichen der Pflanzenheilkunde Tierversuche nicht 100 prozentig ausgeschlossen werden. Gemäß dem EU-Arzneimittelgesetz muss für die Vollzulassung eines pflanzlichen Heilmittels alle Zulassungsverfahren, die auch synthetisch hergestellte Arzneimittel durchlaufen müssen, durchgeführt werden. Dazu zählen in der Regel auch Tierversuche.
Allerdings für pflanzliche Arzneimittel, die als „traditionelle pflanzliche Arzneimittelspezialität“ auf den Markt gebracht und zugelassen werden sollen, sind keine Tierversuche vorgeschrieben. Doch dass ein Arzneimittel aus pflanzlichen Bestandteilen besteht, bedeutet in unserer heutigen modernen Gesellschaft nicht zwangsläufig, dass keine Versuche an Tieren durchgeführt wurden.
Weitere Quellen:
http://www.bach-bluetentherapie.de/bachbluetentherapie/
http://www.sueddeutsche.de/wissen/teil-aromatherapie-die-wirkung-der-pflanzlichen-seele-1.926218