Sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Bedeutung in der Naturheilkunde

Letztes Update: 3. Februar 2022

Heute wird oft von sekundären Pflanzenstoffen und ihre Bedeutung für die Gesundheit des Menschen gesprochen. Es handelt sich dabei um verschiedene Substanzen, die von Pflanzen produziert werden. Sie werden als sekundär bezeichnet, da sie von der Pflanze weder zum Zellaufbau noch zum Energiestoffwechsel benötigt werden.

Dennoch sind die sekundären Pflanzenstoffe von größter Wichtigkeit. Sie dienen der Pflanze beispielsweise zum Schutz vor Insekten oder auch als Duft- und Geschmacksstoffe. Erst vor relativ geringer Zeit wurde erkannt, dass die sekundären Pflanzenstoffe auch für den menschlichen Organismus von Bedeutung sind und bestimmte Schutzfunktionen übernehmen können.

Vorkommen von sekundären Pflanzenstoffen

Sekundäre Pflanzenstoffe

Sekundäre Pflanzenstoffe kommen in Obst und Gemüse ebenso wie in Kartoffeln und Vollkornprodukten vor und sind daher reichhaltig in unserer Nahrung vorhanden. Eine große Zahl von unterschiedlichen Stoffen werden unter der Kategorie sekundäre Pflanzenstoffe zusammengefasst. Allein in der menschlichen Nahrung kommen nach neuen Schätzungen etwa 5,000 bis 10,000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe vor. Insgesamt gibt es jedoch mehr als 100,000 solcher Stoffe. Diese Substanzen können in mehrere Kategorien eingeteilt werden. Dazu gehören:

  • Polyphenole
  • Carotinoide
  • Phytoöstrogene
  • Glucosinolate
  • Sulfide
  • Monoterpen
  • Saponine
  • Protease-Inhibitoren
  • Phytosterine
  • Lektine
  • Chlorophyll
  • Phytinsäure

Die Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe im menschlichen Körper

Bis heute sind die Wirkungen von sekundären Pflanzenstoffen im menschlichen Körper noch nicht voll erforscht. Es gibt jedoch ständig neue Studien, in denen die Wirkungsweise der unterschiedlichen Wirkstoffgruppen nachgewiesen werden kann.

Die antioxidative Wirkung einiger der sekundären Pflanzenstoffe ist bereits seit einiger Zeit bekannt. In diesem Zusammenhang werden meistens Carotinoide, Polyphenole sowie Sulfide erwähnt. Sie können Freie Radikale abfangen, die durch Umwelteinflüsse aber auch durch körpereigene Prozesse gebildet werden. Die Radikalen bewirken eine Zellalterung und sind daher Auslöser für eine Reihe von degenerativen Erkrankungen. Die gleichen Substanzen werden auch mit einer Stärkung des Immunsystems in Verbindung gebracht.

Zu den Eigenschaften, die bei Glucosinolaten, Polyphenolen und Sulfiden gefunden werden, gehört eine antimikrobielle Wirkung. Diese Stoffe sind in der Lage, Krankheitserreger im Körper zu bekämpfen. Polyphenole und Sulfide wirken darüber hinaus zur Verhinderung von Thrombosen. Phytosterinen, Saponinen und Sulfiden wird eine cholesterinsenkende Wirkung nachgesagt.

In jüngsten Studien wurde auch untersucht, ob sekundäre Pflanzenstoffe bei der Krebstherapie erfolgreich eingesetzt werden können. Bisher konnten verschiedene Kenntnisse gesammelt werden. So zeigte sich, dass eine hohe Aufnahme von Phytosterinen das Darmkrebsrisiko senken kann. Es konnte darüber hinaus zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass Saponine die Zellteilung verschiedener Krebsarten hemmen und den Fortschritt der Krankheit somit hemmen. Gemäß den Untersuchungen können Flavonoide im Speziellen dazu beitragen, das Risiko für Lungenkrebs zu vermindern.

Wie kann man sekundäre Pflanzenstoffe nutzen?

Mit der Ernährung nimmt man viele der wichtigen sekundären Pflanzenstoffe zu sich. Jedoch profitieren davon meistens Menschen, die in ihrer Ernährung viel Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte zu sich nehmen. Viele der sekundären Pflanzenstoffe reagieren sehr empfindlich auf Erhitzen und können dadurch ihre Wirksamkeit verlieren. Daher ist gekochtes Gemüse, oder auch Saft, der unter hohen Temperaturen erzeugt wird, meist sehr viel weniger wertvoll, als Rohkost. In vielen Fällen sollte man Obst, wie beispielsweise Äpfel, mit der Schale verzehren, wenn man von den Polyphenolen profitieren möchte, die dicht unter der Schale liegen.

Es ist auch möglich, die sekundären Pflanzenstoffe als Nahrungszusatzmittel einzunehmen. Das kann in vielen Fällen sinnvoll sein, wenn die normale Ernährung nicht genug frisches Obst und Gemüse enthält. Oft werden Obst und Gemüse heute auch in sogenannten Schnellzüchtungen angebaut. Sie haben einen hohen Wasseranteil und es fehlen viele der sekundären Pflanzenstoffe. Daher sind Nahrungsergänzungsmittel eine ausgezeichnete Art, um den Organismus mit ausreichenden Mengen von sekundären Pflanzenstoffen zu versorgen.

Die wichtigsten sekundären Pflanzenstoffe im Überblick

Carotinoide – Farbgeber von Obst und Gemüse

Zu den bekanntesten sekundären Pflanzenstoffen gehören die Carotinoide, die sich in vielen Gemüse- und Obstsorten befinden. Sie geben beispielsweise Tomaten, Möhren, Paprika sowie Aprikosen und Kürbissen ihre herrliche Farbe. Bei den Carotinoiden sind insgesamt mehr als 700 verschiedene Wirkstoffe zu finden. Darunter befinden sich auch einige Substanzen, die vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden können.

Generell zeichnen sich die Carotinoide durch einige Wirkungen im Körper aus. Sie sind entzündungshemmend, antioxidativ und stärken das Immunsystem. Darüber hinaus können sie das Risiko für einige Krankheiten senken. Dazu gehören verschiedene Krebserkrankungen ebenso, wie Herz- Kreislaufleiden und Augenerkrankungen wie beispielsweise grauer Star.

Glucosilonate – Geschmacksverstärker im Gemüse

Glucosilonate sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in Kohl, Brokkoli und Kresse vorkommen und für deren Geschmack verantwortlich. Auch mit diesen Substanzen wurden zahlreiche Versuchsreihen durchgeführt, durch die einige der Wirkungen im Körper festgestellt werden konnten. Neben der antioxidativen Wirkung und der Stärkung des Immunsystems, die auch bei den Carotinoiden beobachtet werden, haben die Glucisilonate auch eine antibiotische Wirkung, die Entzündungen abklingen lassen kann.

Phytoöstrogene – ein Ersatz für Östrogen

Hülsenfrüchte, Leinsamen, Sojabohnen und Vollkorn verfügen über Phytoöstrogene. Diese Stoffe haben eine ähnliche Wirkung wie das weibliche Geschlechtshormon Östrogen, jedoch in einer wesentlich schwächeren Form. Dennoch können Phytoöstrogene bei den Beschwerden der Wechseljahre Linderung verschaffen. Sie können die Wirkung des Östrogens im Körper regulieren und können positiv auf die Knochendichte wirken. Ebenfalls wirken sie erleichternd bei Hitzewallungen und anderen Symptomen, die mit den Wechseljahren auftreten.

Phytosterine gegen Cholesterin

Phytosterine sind sekundäre Pflanzenstoffe, die in Nüssen, Sonnenblumenkernen und Sojabohnen gefunden werden. Sie verhindern im Darm, dass Cholesterin aus der Nahrung aufgenommen werden kann. Somit bilden sie einen idealen täglichen Snack für alle, die gegen hohe Blutfettwerte kämpfen.

Polyphenole – Wirkstoffe in der Schale

Polyphenole befinden sich hauptsächlich in den äußersten Bereichen der Schale von Obst und Gemüse. Die Polyphenole können in zwei Untergruppen unterteilt werden: Phenolsäuren, die man beispielsweise in Kaffee findet, wo sie den bitteren Geschmack hervorrufen und Flavonoide, die in Produkten wie Zwiebeln und Kirschen für intensive rote oder violette Farbe sorgen.

Polyphenole sind für ihre besonders starke Wirkung als Antioxidantien bekannt. Darüber hinaus können sie den Blutdruck senken und auch als natürliches Antibiotikum wirken. Es wurde weiterhin erwiesen, das Polyphenole den Organismus vor Her-Kreislaufkrankheiten und vor verschiedenen Krebsarten schützen können.

Saponine – ein Bitterstoff

Saponine verleihen verschiedenen Pflanzen Bitterstoffe und werden zum Beispiel in Spargel und in Hülsenfrüchten gefunden. Sie können gegen Krebs schützen, sind antibiotisch und können gegen Pilze eingesetzt werden.

Sulfide – Aromastoffe der Pflanze

Sulfide kommen hauptsächlich in Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebeln vor und sind für das starke Aroma dieser Pflanzen verantwortlich. Auch bei den Sulfiden konnten verschiedene positive Wirkungen auf den menschlichen Organismus nachgewiesen werden. Sie senken sowohl den Blutdruck, als auch den Cholesterinspiegel. Auch sie senken in vielen Fällen das Krebsrisiko und wirken antioxidativ. Eine weitere positive Eigenschaft der Sulfide besteht in ihrer verdauungsfördernden Wirkung.

Negative Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen

Nicht alle sekundären Pflanzenstoffe haben jedoch eine positive Wirkung auf den Körper. Es gibt auch Substanzen, die für den Menschen schädlich sind. Besonders bei den Alkaloiden sind oft bereist geringe Mengen schädlich. Dazu gehören Substanzen wie Nikotin und Morphin.

Bei anderen Substanzen kann es zu Schäden im Organismus kommen, wenn sie in zu hohen Dosen eingenommen werden. Das gehört beispielsweise das Beta Carotin, das zu den Carotinoiden gehört. Ein zu hoher Beta Carotin Spiegel kann zu einer gelben Verfärbung der Haut führen. Bei starken Rauchern und Menschen, die viel Alkohol trinken, kann es auch noch zu schwerwiegenderen Schäden führen. Dazu gehört ein erhöhtes Krebsrisiko

Über Brigitte

Brigitte Hofstedt (39) ist unsere Heilpflanzenexpertin. Als freischaffende Autorin und Onlineredakteurin verfasst sie einen großen Teil unserer Beiträge. Ihre Liebe zu Naturheilverfahren entdeckte sie während ihrer Studienzeit. Dank ihrer langjährigen Erfahrung mit Heilpflanzen ist sie unsere Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Kräuter und Hausmittel.

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