Olivenöl in der Naturheilkunde

Letztes Update: 6. Januar 2019

Das Öl der gepressten Oliven ist heutzutage weltweit verbreitet. Besonders in Deutschland ist es ein wichtiges Importgut und in der mediterranen Küche kaum wegzudenken. Doch ist es nicht nur der Geschmack, der das Olivenöl so beliebt macht. Die positiven Eigenschaften auf den menschlichen organismus machen es auch zu einem beliebten Naturheilmittel. Wir zeigen im Folgenden, wie das Öl hergestellt wird, welchen Ursprung es hat und wie man es äußerlich und innerlich anwenden kann, um die verschiedensten Beschwerden zu behandeln.

Geschichte des Olivenöls

Olivenöl & Olivenzweig
Gesund und schmackhaft

Im Mittelmeerraum wird das Olivenöl schon lange für die Küche und zur medizinischen Anwendung genutzt. Das liegt vor allem daran, dass die Olivenbäume größtenteils nur im Mittelmeerraum zu finden sind. Bereits während der prähistorischen Epoche stellten die Menschen fest, dass die vorhandenen Olivenbäume für den eigenen Bedarf nicht ausreichend vorhanden sind. Daher wurden gezielt Olivenbäume angebaut, so dass vor Ort viele Olivenhaine entstanden sind. Man geht davon aus, dass der Ursprung des Olivenöls in Kreta zu finden ist. Hier wurden “wilde” Olivenbäume von Bauern kultiviert. Die systematische Kultivierung der Pflanze kann weitgehend der Epoche der minoischen Kultur angerechnet werden. Dieser Fakt kann durch archäologische Ausgrabungen beweisen. Eine der ältesten Oliven wurden in einem Brunnen in Zakros gefunden. Das Alter der Tafel-Olive wird auf circa 3.500 Jahre geschätzt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden die Oliven von einem Priester an die unterirdischen Gottheiden geopfert. Den traditionellen Zeremonien entsprechen wurden für die Opfergaben immer besonders versteckte und verborgene Winkel ausgewählt, um die Rituale durchzuführen.

Überall in Griechenland war der Olivenbaum bekannt und heilig. Daher sieht man ihn häufig auf alten Abbildungen, Möbeln, Tongefäßen und Tafeln. In der heutigen Zeit wurden viele Talismänner und Kränze gefunden, auf denen Olivenzweige oder Oliven abgebildet sind. Es wurde sogar in der Stadt der Minoer (Knossos) eine alte Tafel gefunden, die umfangreiche Informationen darüber enthielt, wie viel Olivenöl für bestimmte Schreine benötigt wird. Im archaischen Zeitalter begann die Kultivierung der Oliven zu florieren. In Athen, dem damaligen Handelszentrum in Griechenland wurde die Olive so verehrt, dass sie sogar durch spezielle Gesetzte geschützt wurde. Damals wurde es unter Strafe gestellt, einen Olivenbaum zu fällen oder auszugraben.

Herstellung

Die frühere Herstellung von einem Olivenöl hat sich bis heute nicht verändert. Sie erfolgt ausschließlich nicht durch chemische, sondern nur durch mechanische Verfahren. Hierfür werden reife oder kurz vor der vollkommenden Reife stehenden Oliven direkt nach der Ernte gemahlen. Der Olivenkern wird während des Mahlvorgangs nicht entfernt. Danach wird das Öl durch Zentrifugieren oder Pressen von allen anderen Bestandteilen wie Fruchtfleisch, Schale und Kern) getrennt.

Für ein gutes OIivenöl ist der Zeitpunkt der Ernte sehr wichtig. Je nach Charakter des Olivenöls werden die Früchte im Herbst oder kurz vor der Vollreife geerntet. In vielen Regionen können Oliven für die Gewinnung des Öls zwischen November und Januar gepflückt werden. In vielen Regionen werden die Oliven auch heute noch per Hand geerntet. Das ist bei Kalamata-Oliven oder Kalamon der Fall. Durch Abklopfen der Zweige oder per Hand mit einem Rechner werden die kleinen Oliven für die Produktion des Olivenöls verwendet. Bei einer industriell angebauten Olive wird in der heutigen Zeit häufig auf Maschinen (Rüttelmaschinen) zurück gegriffen.

Wenn Oliven per Hand geerntet werden, dann hat es den Vorteil, dass die Olive nicht zu stark gequetscht wird. Das bietet die beste Voraussetzung für ein gutes Olivenöl. Bei einem kleinen Betrieb für die Herstellung von Olivenöl wird häufig die ganze Familie mit der Ernte betraut. Unter den großen Olivenbäumen werden ganz einfach große Netze aufgespannt. Danach werden die Olivenbäume beschnitten und alle Oliven mit der Hand geerntet. Das spart Zeit und es gehen nicht viele Oliven verloren. Fast alle Oliven landen sauber im Netz, so dass nicht viel nachgearbeitet werden muss. Wenn die Oliven sanft auf die Netze gelandet sind, dann können sie direkt in Säcke oder Körbe gefüllt werden.

Wenn möglich sollten die Oliven direkt am gleichen Tag zu einer Ölmühle noch weitertransportiert werden. Am nächsten Tag können sie dort weiter verarbeitet werden. Sollten die Früchte nach dem Ernten zu lange liegen, dann könnten sie braun werden oder Druckstellen aufweisen. Das ist genau wie bei Obst, welches zu lange in der Obstschale liegen. Wenn eine Olive leicht angedrückt wurde, dann fängt schon bald der Gährungsprozess an. Das frische und knackige Aroma geht schnell verloren und die Qualität des Öls nimmt ab.

In einer Ölmühle werden die Früchte erst von Blättern und kleinen Ästen befreit. Danach werden alle Oliven gewaschen und die schweren Ölmühlen in Gang gesetzt. Sie zerquetschen mit Mahlsteinen aus Granit oder Edelstahl die Oliven, bis ein weicher Brei entstanden ist. Im Gegensatz zu anderen Ölen besteht Olivenöl nicht nur aus Kernen oder Samen, sondern wird kaltextrahiert oder als ganze Frucht kalt gepresst.

Diese Öle werden bei Temperaturen von bis zu 27° C weiterverarbeitet. Das bietet allen Nutzern den Vorteil, dass alle wichtigen Inhaltsstoffe enthalten bleiben. Viele Inhaltsstoffe sind ausschlaggebend für den Geruch, den Geschmack , den Vitamingehalt und die Farbe des Öls.

Verschiedene Olivenöl-Sorten

Olivenöle werden vor allem durch die Sorten der Regionen und die Art der Pressung unterschieden. Olivenöl stammt meistens aus den Regionen Spanien, Portugal, Algerien, Marokko, Tunesien, Algerien, Frankreich, Italien, Griechenland, Frankreich, Türkei, Kroatien, Mexiko, Argentinien, Vereinigte Staaten und Australien. Olivenöl entsteht entweder durch Kaltpressung oder Kaltextraktion. Zusätzlich erhält ein Olivenöl die Bezeichnung Extra Virgin, Vierge Extra, Extra Vergine, Virgen Extra oder Extra Virgem. Das liegt an den unterschiedlichsten Landessprachen der Herkunftsländer.

Olivenöl befindet sich unter den unterschiedlichsten Produktbezeichnungen wie zum Beispiel Natives Olivenöl Extra (Säuregehalt <= 0,8 %), Natives Olivenöl (Säuregehalt <= 2 %), Lampantöl (Säuregehalt > 2 %), Raffiniertes Olivenöl (Säuregehalt <= 0,3 %), Olivenöl (Säuregehalt <= 1 %), rohes Oliventresteröl (nicht zum Verzehr geeignet), raffiniertes Oliventresteröl (aus rohem Oliventresteröl) oder Oliventresteröl. Einige Olivenöle werden auch als Zitronenöl angeboten oder auch mit Rosmarin, Chili oder Kräutern angereichert.

Unterschied zwischen Kaltpressung und Kaltextraktion

Für eine sogenannte Kaltpressung wird der Brei aus Oliven auf runden Nylon Matten gestrichen. Diese werden dann in einer Presse aufeinander gestapelt. Durch das hydraulische Pressen wird der Brei komprimiert. Das Endergebnis ist eine Kombination aus Olivenöl und natürlichem Fruchtwasser. Ganz anders ist es bei einer Kaltextraktion. Hierbei wird der Brei aus Oliven nicht gepresst, sondern in einer Zentrifuge Fruchtwasser-Olivenöl Gemisch getrennt. Die Zentrifugen können mit einer haushaltsüblichen Saftpresse verglichen werden, um den Fruchtbrei zu extrahieren. Das Olivenöl wird wieder in der Zentrifuge vom Fruchtwasser getrennt oder gefiltert. Es wird in Kanister oder Flaschen abgefüllt. Hier gibt es noch einige Tipps, wie man gutes Olivenöl erkennt.

Wirkung des Öls

Olivenöl ist für viele Beschwerden sehr wirkungsvoll. Es kann bei Herzerkrankungen, Brustkrebs, Diabetes oder Depressionen eingesetzt werden. Viele Menschen in den Mittelmeerländern sind wesentlich gesünder. Statistisch gesehen erkranken weniger Menschen an Herzinfarkten oder Arteriosklerosen. Auch Dickdarm-, Brust-, Eierstock- oder Prostatakrebs wird weniger diagnostiziert. Wer regelmäßig Olivenöl zu sich nimmt, der tut seiner Gesundheit und dem allgemeinen Wohlempfinden etwas Gutes. In vielen Mittelmeerländern dient das Olivenöls als wichtigste Fettquelle. Dafür werden tierische Fette viel seltener verwendet.

Olivenöl bietet den Vorteil, dass es Cholesterin senkt. Das liegt an den einfach ungesättigten Fettsäuren, die nur das LDL Cholesterin in die Schranken weisen. Hierbei handelt es sich um ein Cholesterin, welches für die ungesunden Ablagerungen in den Blutgefäßen verantwortlich ist. Dagegen bleibt das hochwertige HDL Cholesterin enthalten.

Äußerliche und innerliche Anwendung

Olivenöl kann für Salate, zum Kochen oder Braten verwendet werden. Es ist aber auch optimal dafür geeignet, um äußerlich angewendet werden zu können. Olivenöl ist besonders wegen seinem hohen Gehalt an Antioxidantien und Vitamin E beliebt. Zusammen mit den ungesättigten Fettsäuren wird der Alterungsprozess aufgehalten. Das Olivenöl kann problemlos als Hautpflegeöl verwendet werden. Direkt nach dem Sonnenbaden kann das Öl nachweislich die Gefahr für den gefährlichen Hautkrebs reduzieren.

Immer mehr Menschen nutzen Olivenöl auch als Badezusatz oder Massageöl. Es wirkt sich positiv auf den Körper aus und kann gezielt auf bestimmte Körperstellen bei Krämpfen, Muskelkater oder Pusteln die Beschwerden lindern. Das Öl kann Verhärtungen lösen und durchwärmt das Gewebe. Eine innerliche und äußerliche Anwendung ist vor allem für Rheumatiker sehr zu empfehlen.

Olivenöl macht Schöne. Rein äußerlich angewendet, lindert das Öl nicht nur Schmerzen, sondern es kann Haare zum glänzen bringen und Schuppen entfernen. Olivenöl kann sogar zur Möbelpflege und für die Pflege von Lackschuhen verwendet werden.

Über Brigitte

Brigitte Hofstedt (39) ist unsere Heilpflanzenexpertin. Als freischaffende Autorin und Onlineredakteurin verfasst sie einen großen Teil unserer Beiträge. Ihre Liebe zu Naturheilverfahren entdeckte sie während ihrer Studienzeit. Dank ihrer langjährigen Erfahrung mit Heilpflanzen ist sie unsere Anlaufstelle zu allen Fragen rund um Kräuter und Hausmittel.

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